Risikomanagement für den Alltag – eine wahre Begebenheit

Ein Werkstattbesuch für eine §57a Überprüfung („Pickerl“) und das Umstecken der Reifen – nichts Besonderes möchte man meinen. Ist es auch nicht – es sei denn, es geht etwas schief…

Wenn beispielsweise ein Reifen nicht festgeschraubt wird, wie es mir neulich erging, sieht die Sache allerdings ganz anders aus. Es gab zwar stärkere Rollgeräusche, aber nachdem die Fahrbahn verschmutzt war ging ich davon aus, dass dies oder der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen die Ursache für das veränderte Geräusch waren. Auch eine Inspektion der Laufflächen ergab keinen Anhaltspunkt.

Bei einer längeren Fahrt am nächsten Tag gab es nur eine Auffälligkeit: Beim Beschleunigung nach dem Schalten gab es eine Verzögerung als wäre der Turbo defekt. Erst einen weiteren Tag später wurde die Lenkung auf der Autobahn immer unruhiger und das Fahrwerk immer lauter. Ich musste feststellen, dass ich ca. 500 km mit einem völlig losen Reifen gefahren war.

Was passieren kann und welche Folgen es haben hätte können, wenn ich den Reifen auf der Autobahn verloren hätte und das Auto (zwangsweise) außer Kontrolle geraten wäre, muss ich bei einer vollen vierspurigen Autobahn im Donnerstag-Nachmittagsverkehr im Wiener Becken nicht näher ausführen. Für den Inhaber der Werkstätte hätte es nicht nur sehr schnell den finanziellen Ruin bedeuten können wenn ein solcher Unfall auf ihn zurückfällt, auch die persönlichen Folgen sind nicht zu unterschätzen. Der finanzielle Schaden ließe sich möglicherweise noch durch eine Versicherung decken, aber ich möchte nicht in seiner Haut stecken, wenn wegen einer solchen Unachtsamkeit bei einem Unfall 10 Menschen ihr Leben lassen…

Dabei wäre es so leicht zu verhindern, dass solche Dinge passieren. Eine simple Anpassung des Prozesses als organisatorische Maßnahme und das Risiko wäre gebannt. Wenn jede Arbeit die ein Mechaniker am Fahrwerk durchführt abschließend von einem Kollegen kurz überprüft würde, wäre das Risiko gebannt. Eine schlichte und einfache Anpassung des Prozesses, eine organisatorische Anpassung und es ist sichergestellt, dass keine Gefährdung von Menschenleben stattfinden kann.

In fast jedem Unternehmen gibt es kritische Prozesse, die relativ einfach und schnell abgehandelt werden (können), aber wenn diese fehlerhaft sind, ist das Risikopotential und der mögliche Schaden enorm. Dazu gibt es die professionellen Werkzeuge einer Risikoanalyse und entsprechender Maßnahmen, wie in diesem Fall beispielsweise aus dem Prozessmanagement. Diese sind dazu gemacht, für solche Fälle vorsorglich Abhilfe zu schaffen.

Wie sieht das Gefahrenpotential eines Fehlers in Ihrem Betrieb aus? Wissen Sie wo welches Gefahrenpotential liegt? Möchten Sie Unterstützung bei der Klärung?

Be begeistert! unterstützt Sie gerne!