Resilienztipp 7

Disziplin

 

Oje! Klingt ja mühsam! – In gewisser Weise ist es das auch, aber dafür auch umso lohnender.

Disziplin ist ein nicht so beliebtes Thema. Klingt so nach Verpflichtung und Mühsal…

Aber mal ganz sachlich betrachtet: Was ist eine der wichtigsten Zutaten wenn es daran geht Vorsätze umzusetzen und Gewohnheiten zu verändern oder aufzulösen? Es ist dabei unerheblich ob es darum geht das Rauchen aufzugeben, pünktlich zu sein, mehr Ordnung zu halten, mehr Sport zu treiben, etwas lernen (z.B. eine Sprache), sich gesünder zu ernähren, sein Leben aktiv zu gestalten oder was auch immer.

Na? Was braucht es dafür? Genau! Selbstdisziplin. Was hat Selbstdisziplin mit Erfolg zu tun?

Das zugehörige Experiment ist bekannt: Das Marshmallow-Experiment, gefolgt von vielen anderen wie der Dunedin-Studie und damit ist auch schon die Frage nach dem Nutzen der Selbstdisziplin beantwortet: Mehr Erfolg, mehr Freude am Leben, bewiesenermaßen auch mehr Gesundheit etc.
Kurz gefasst, das Marhsmallow-Experiment (englisch), unten eine ausführliche Erklärung auf Deutsch.

Hier eine ausführliche Darstellung des Marshmallow-Experimentes.

Hierzu gibt es auch ein interessantes Zitat:

Der Preis der Disziplin ist immer niedriger als der Preis der Reue (Nido Qubein)

Was ich auch interessant finde, ist eine Aussage von Steven Covey:

„Undisziplinierte Menschen sind Sklaven ihrer Launen, ihrer Wünsche und Leidenschaften“

 

Was heißt das? Frei sind wir, wenn wir uns selbst zu disziplinieren verstehen.

Wie funktioniert das also mit der Disziplin? Grundsätzlich benötigen wir sie alle und zwar täglich. Wir haben sie auch alle und eben in unterschiedlichem Ausmaß. Dabei unterscheiden sich allerdings nicht nur die Menschen untereinander sondern auch unsere Selbstdisziplin in verschiedenen Lebensbereichen fällt oft recht unterschiedlich aus.

Eine recht nützliche Gliederung finde ich jene von Steve Pavlina, der Selbstdisziplin in 5 Säulen gliedert:

Selbstdisziplin, 5 Säulen der Selbstdisziplin

Akzeptanz

Akzeptanz stehthierbei für eine ehrliche Bestandsaufnehme, in der jeder Lebensbereich separat betrachtet wird, da, unsere Selbstdisziplin in verschiedenen Bereichen ja auch unterschiedlich ausfällt.

Willenskraft

Willenskraft ist der Anfang, wird aber auch bei jedem Durchhänger wieder einer der wichtigsten Faktoren. Ein Hilfsmittel hierbei ist es, sich Gleichgesinnte für den jeweiligen Bereich zu suchen und sich mit ihnen auszutauschen. Das hilft bei der Motivation und beim Durchhalten. So kann das Disziplin-Training sogar Spaß machen!

Harte Arbeit

Harte Arbeit: Hier gilt es, sich nicht ablenken zu lassen. Die Herausforderung anzunehmen und durchzuhalten macht die Resultate umso lohnender.

Produktive Zeit

Produktive Zeit: Man benötigt Zeit, die man in die jeweilige Zielsetzung investiert. Dabei fallen sowohl die Kernaufgaben an, aber auch so einige Nebenaktivitäten an, die einem langweilig oder mühsam erscheinen mögen.

Durchhaltevermögen

Durchhaltevermögen: Hier geht es darum, Schwächephasen zu überwinden, auch wenn einen die Unlust plagt. Hier sollten wir vor allem darauf achten nicht an den momentanen Gewinn der Faulheit zu denken, sondern unsere Gedanken auf den späteren, viel lohnenderen Gewinn unerer Bemühungen zu lenken. Dabei helfen uns auch unsere selbst gesetzten Belohnungen, denn durch sie wird der Zeithorizont der Belohnung kürzer.

 

So viel zum Thema was ist es. Aber wie bekommt man es?

Hier Ihr persönlicher Trainingsplan:

  1. Status Quo ermitteln
    Heißt im Klartext: für jeden Lebensbereich die eigene Selbstdisziplin ermitteln. Z.B. Finanzen, Arbeit, Pünktlichkeit/Zeitmanagement, Ordnung, etc. Die eigene Selbstdisziplin in jedem Bereich ehrlich bewerten auf einer Skala von 1-10 (sich selbst zu belügen bringt nichts!)
  2. Vereinbarung mit sich selbst treffen, auch gezielt, im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten an seiner Selbstdisziplin zu arbeiten. Dies kann gedanklich stattfinden, es kann aber auch sehr hilfreich sein, es schriftlich festzuhalten.
  3. Gleichgesinnte suchen, die ähnliche Ziele verfolgen und regelmäßige Treffen oder Telefonate vereinbaren, um sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, sich neu zu motivieren und sich an den schwierigen Tagen gegenseitig einen Schubs zu geben.
  4. Jetzt geht’s zur Sache. Ziele setzen und durchhalten. Für die gesteckten Ziele am besten auch gleich Belohnungen festlegen, um sich immer wieder neu zu motivieren.

 

Und wer sich noch ausführlicher mit dem Thema Selbstdisziplin beschäftigen möchte findet hier auch einen langen Artikel dazu.

Und damit das alles nicht nur nach harter Arbeit klingt, hier nochmal das Marshmallow-Experiment mit Erwachsenen…